Historischer Kraftverkehr 2013 - 3 Vergrößern

Historischer Kraftverkehr 2013 - 3

Zeitschrift, 60 Seiten

Mehr Infos

6,00 € inkl. MwSt.

Mehr Infos

aus dem Inhalt:

Die Schweizer Nutzfahrzeug-Industrie hat bekanntlich so imposante Fahrzeuge wie die mächtigen Hauber von Saurer hervorgebracht. Die eidgenössischen Transportunternehmer waren aber nicht auf ihre heimischen Produkte fixiert, es gab auch viele unter ihnen, die – schon aus Kostengründen – auf deutsche Produkte zurückgriffen. Henschel hatte in der Bergwelt offenbar einen besonders guten Namen, aber auch andere. Paul Rüegger sen. griff für sein 1947 gegründetes Speditionsunternehmen einst auf einen Borgward B 4000 zurück, mit dem er sogar Fernfahrten bis nach Rotterdam unternahm. Dass Rüeggers Söhne sich heute für Oldtimer interessieren, mag damit zusammenhängen, dass sie mit Lastwagen groß geworden sind. Nachdem Kurt Ruegger alte Fotos von Vaters Borgward gefunden hatte, stand trotz anfänglicher Skepsis bald fest, dass er ein solches Fahrzeug als Oldtimer restaurieren wollte. Fündig wurde er in Form von zwei abgehalfterten DRK-Küchenwagen, die in Nienburg an der Weser ein trauriges Dasein fristeten. Nach Rückversicherung bei einem Fachunternehmen, bei dem vorsichtshalber eine „Machbarkeitserklärung“ für den Bau eines ordentlichen Oldtimers aus den beiden vorhandenen „Resten“ eingeholt wurde, machte Rüegger Nägel mit Köpfen: Die beiden Fahrzeuge wurden in die Schweiz überführt und nach und nach entstand daraus ein in jeder Hinsicht vorzeigbarer Kipper mit den typischen Bordwänden aus Stahl. Gerald Sandrieser hat den Werdegang des Fahrzeuge für die HiK-Leser zusammengefasst und präsentiert sie in einem interessanten Fahrzeugporträt.
Einen klassischen Hauben-Büssing sieht man nicht alle Tage. Und wer unverhofft auf den Pritschenwagen von Ernst Martin aus Eschwege stößt, traut vielleicht seinen Augen nicht: Der Allradler ist in orange und blau lackiert, einer Farbgebung, die zwar den Büssing-Werkfarben entspricht, aber für viele sicher nicht „standesgemäß“ für einen alt-ehrwürdigen Hauber erscheinen mag. Aber das ficht Ernst Martin nicht an. Er ist ohnehin kein „Oldtimer-Szenegänger“, so dass ihm eine ominöse „Mehrheitsmeinung“ gleichgültig ist. Er wollte einen Büssing-Hauber haben, und da das ihm angebotene Fahrzeug so lackiert war und zudem noch den Vorteil hatte, dass es bezahlbar war, hat er sein Ziel erreicht. Da der Laster noch gut im Lack steht und keineswegs eine Neulackierung benötigt, belässt Martin ihn vorerst auch so. Denn: Die auffällige Lackierung hatte einst für einen Vorbesitzer eine besondere Bedeutung, für die sich sogar eine Art „Legende“ erzählen lässt. Axel Johanßen hat sich den Büssing genau angeschaut und lange mit Besitzer Ernst Martin gesprochen.